Halbinsel Jasmund
Der Nationalpark Jasmund ist ein Sehnsuchtsziel aller Naturfreunde.

Die Halbinsel Jasmund befindet sich im Nordosten der Insel Rügen. Im Osten wird er von der Ostsee und im Westen vom Großen und Kleinen Jasmunder Bodden begrenzt. Im Nordwesten ist die Halbinsel durch die schmale Landenge Schaabe mit der Halbinsel Wittow und im Süden durch die Nehrung Schmale Heide mit der Hauptinsel verbunden. Mit dem Insel-Inland, dem so genannten Muttland, ist der Jasmund südwestlich über Lietzow zu erreichen.

Flora und Fauna auf der Halbinsel

Die Halbinsel, deren Entstehungsprozess vor rund 12.000 Jahren begann, beherbergt im Osten den 1990 begründeten, rund 30 Quadratkilometer großen Nationalpark Jasmund, wo für den Naturschutz viel getan wird. Hier, im kleinsten Nationalpark Deutschlands, findet man eine einmalig schöne und artenreiche Natur nebst zahlreicher – natürlicher – Sehenswürdigkeiten vor. Dazu zählen die beeindruckenden Wissower Klinken, eine sich aufgrund der Naturgewalten stets ändernde Kreidefelsenformation, mit dem imposanten Königsstuhl, aber auch das Waldgebiet der Stubnitz mit dem Alten Buchenwald sowie die Feuersteinfelder, zahlreiche Moore, Teiche, Seen, Wiesen und Weiden. Besonders beeindruckend sind die artenreiche Fauna und Flora.

Neben Rotwild kann man mit etwas Glück auch den seltenen Eisvogel, sowie Kreideeulen, eine Nachtfalterart, oder einen der 1.000 hier lebenden Käferarten beobachten. Zu den typischen Pflanzen zählen der Wildapfel und die Wildbirne, Eiben, Elsbeeren, aber auch verschiedene Orchideenarten wie der Frauenschuh. Wer am Strand entlang spazieren geht, kann nicht nur atemberaubende Panoramen genießen, sondern vielleicht auch den ein oder anderen Fossilienfund – wie etwa einen Bernstein – machen.

Buchenwald auf der Halbinsel Jasmund
Man kann einen Spaziergang durch den Buchenwald machen, für den die Halbinsel Jasmund bekannt ist.

Halbinsel Jasmund – Orte

Die bekanntesten Orte auf der Halbinsel Jasmund, neben Sassnitz, sind Sagard, Lohme, Glowe und Lietzow.

Sassnitz war einst ein eher verschlafenes Fischerdorf, heute lebt es vom Tourismus. Der große Fährhafen Sassnitz-Mukran, aber auch die reizvolle Altstadt und der Stadthafen mit Geschäften, Boutiquen, Cafés und Restaurants laden zum Staunen und Verweilen ein. Wahrzeichen des beliebten Erholungsortes sind Europas längste Außenmole, die gigantische Hängebrücke sowie die gut restaurierten Villen der Bäderarchitektur.

Lohme auf der Halbinsel Jasmund
Der kleine Hafen in Lohme lohnt einen Besuch.

Nur knapp acht Kilometer nordwestlich befindet sich der Ort Sagard, der sowohl an den Nationalpark Jasmund als auch an den Großen Jasmunder Bodden grenzt. Bereits im 18. Jahrhundert gab es in Sagard einen Kur- und Badebetrieb inmitten eines Kurparkes mit Brunnen- und Badehäusern. Noch heute erinnert die historische Parkanlage Brunnenaue an diese Zeit. Ebenfalls erwähnenswert ist die Backsteinkirche St. Michael aus dem 13. Jahrhundert.

Lohme, das bereits in der Jungstein- und Bronzezeit besiedelt war, war 1855 erstes Seebad auf Rügen. Auf dem Gebiet des etwa 11 Kilometer nordwestlich von Sassnitz entfernten Lohme sind etliche Großsteingräber zu finden. Die Kreidefelsen der Stubbenkammer sowie die Stubnitz befinden sich ganz in der Nähe. Besonders nennenswert sind der gut sanierte Ortskern sowie der moderne Yachthafen.

Jasmunder Bodden
Jasmunder Bodden ist dem Naturfreunde sehr zu empfehlen.

Rund 11 Kilometer in südwestliche Richtung von Sassnitz aus befindet sich der Ort Lietzow. Bekannt wurde Lietzow, das an der engsten Stelle zwischen Großem und Kleinem Jasmunder Bodden liegt, aufgrund zahlreicher Funde aus der Jung- oder Neusteinzeit. Dazu zählen auch die nördlich gelegenen Feuersteinfelder. Ein sehr attraktiver Badestrand lockt vor allem im Sommer zahlreiche Besucher an.

Das über 700 Jahre alte Glowe befindet sich 15 Kilometer nordwestlich von Sassnitz. Es war einst ein kleines Fischerdorf und pflegt auch heute noch die Tradition der Fischerei. Glowe ist der höchstgelegenste Küstenort Rügens sowie ein seit 1884 staatlich anerkannter Kur- und Badeort. Rund 200 Stufen sind bis zum Hafen hinunter zu überwinden. Die Gemeinde punktet mit der Nähe zum Nationalparkgebiet sowie mit Schloss Ranzow, dem Yachthafen und dem „Schwanenstein“, einem in der Nähe des Hafens gelegenen 162 Tonnen schweren Findling. Weitere Findlinge sowie das Großsteingrab Nipmerow sind weitere Zeitzeugen einer langen Geschichte.

 

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